Hat die innere Schule zugesperrt?

Es ist egal, wie sehr es uns leidtut, es ist egal, wie frühzeitig es gekommen ist und wie sehr wir uns dafür unreif fühlen – es scheint, die innere Schule hat zugesperrt.
Vergeblich fühlen wir, dass unsere Fähigkeiten weitgehend mangelhaft sind und aus diesem Grund meiden wir eindeutige Entscheidungen; doch das alles hilft nichts – es scheint, die innere Schule hat zugesperrt.
Seufzend und weinend beten wir dafür, die Vollkommenheit wieder sehen zu können. Aber so wie es war, geht es nicht mehr – es scheint, die innere Schule hat zugesperrt.Wir haben keinen reifen Zustand erreicht, keine innere Vision, keine eigene innere Führung, wir sind orientierungslos; doch vergeblich – es scheint, die innere Schule hat zugesperrt. Wir fühlen uns so schwach wie ausgesetzte Kinder, und plötzlich sehen wir uns unfähig, unser eigenes Leben zu gestalten; doch vergeblich weinen wir verzweifelt – es scheint, die innere Schule hat zugesperrt.Die prächtig farbige, wunderbare Welt hat aufgehört zu sein, die Welt, in der wir im Schoß der überzeugenden Sicherheit gesessen sind. War es nur ein Traum? Oder ist das jetzt ein Albtraum? Vielleicht wachen wir auf und sehen, dass es nicht wahr ist. Aber es ist alles vergebens – es scheint, die innere Schule hat zugesperrt. Unsere innere Schule heißt Vollkommenheit. Wir haben daran felsenfest geglaubt, darauf haben wir alles gesetzt, unser Leben, unsere Existenz, unsere ganze Inkarnation, alles was wir haben und alles was wir sind. Aber jetzt ganz plötzlich, ohne Ankündigung, ohne Vorbereitung hat sie zugesperrt. Dadurch hat sie uns zu Erwachsenen erklärt, aber wir fühlen uns völlig unvollkommen.Ich frage mich: Wenn etwas die Vollkommenheit selbst ist, kann sie dann in einer Art aufhören, dass sie hinter sich die Unordnung zurücklässt? Das passt nicht zusammen, es ist unmöglich, weil die Vollkommenheit nie in Unvollkommenheit enden kann. Es ist eventuell nur umgekehrt möglich.Was ist dann überhaupt hier los? Da muss etwas sein, was wir nicht sehen können, etwas, das wir nicht am richtigen Platz suchen, ich denke – oder besser gesagt – ich bin sicher, die Vollkommenheit überschreitet unsere Vorstellung oder hat wieder etwas vollkommen richtig gemacht und sich auf ihre Art gut versteckt.Warum hat die Vollkommenheit keine Richtlinien, Regeln, Vorschriften hinterlassen, damit wir wissen, was wir wie tun sollen? Warum? Warum? Warum? hallen ständig die Fragen in unserem Kopf.Vorschriften? Regeln? Hat denn die Vollkommenheit Regeln? Kann man der Vollkommenheit mit Richtlinien näher kommen? Ich glaube nicht, denn die Vollkommenheit hat nichts mit Regeln zu tun. Niemals, und sie hat sie auch nicht gelehrt.Um was geht es bei der Vollkommenheit? Es geht nicht darum, was wie zu tun ist, sondern es geht darum, was und wie wir werden sollen.Um was geht es bei der Schule der Vollkommenheit? Es geht um das Ich, um dich, sonst um nichts, nur um dich selbst. Wo hat die innere Lehre stattgefunden? Im Ich, in deinem eigenem Ich, in dir, nur in dir selbst. Nirgendwo sonst. Du bist stundenlang und tagelang in der Kälte, in der Hitze, im Regen, sogar im Schnee in der „Schule“, am Tennis Court gesessen. Und was ist dort passiert? Nichts, absolut nichts. Nach ein paar Tagen konntest du nicht einmal mehr erzählen was passiert ist, du wusstest nur, dass es schön war. So verging die Zeit, und ein zwei Wochen später ist dann ein anderer Mensch nach Hause gefahren. Warum? Weil du dich geändert hast, du bist etwas geworden, was du vorher nicht warst. Du hattest natürlich keine Ahnung, was oder wer du geworden bist. Woher hättest du es auch wissen sollen, denn das Spiel lief ohne Spielregeln ab. Wodurch bist du gewachsen? Nicht durch das Lernen und Einhalten von Vorschriften und Regeln, sondern dadurch, dass du dich in der Anwesenheit der Vollkommenheit aufgehalten hast. Du hast einen Körper angeschaut, der die Wohnstätte der Vollkommenheit war – aber was tat dieser Körper mit dir? Nichts, er tat nichts, er stellte nur seine verborgene Vollkommenheit zur Schau und du wurdest etwas. Du wurdest etwas, das in dir schon drinnen war. Die Vollkommenheit, die zu dir übersiedelt ist, hat alles in dir in deinem Ich getan. Das ist die innere Schule.Was hätte denn die Vollkommenheit für Vorschriften und Regeln hinterlassen sollen, wenn sie selber keine davon einhielt? Sie war einfach nicht der Körper. Wir alle wussten das und glaubten fest daran, weil sie uns das unzählige Male über jeden Zweifel hinaus bewiesen hat. Die innere Schule hat nur draußen zugemacht, nicht aber innen, weil du selbst dort bist und weil in dir, wo der Unterricht stattfindet, das wohnt, was du schon geworden bist. Was muss das Ich werden? Vollkommenheit. Wo setzt du deine Lehre fort? Wo findest du deine uralte innere Schule? Im Ich, in dir selbst, dort, wo sie vorhanden ist. Nicht in Vorschriften, nicht in unzähligen Fragen und nicht einmal in ausführlichen Antworten. Wann immer ich früher von New York abreiste, dachte ich am Flughafen mit Liebe und Dankbarkeit an meinen zurückgelassenen Guru, der noch immer am Tennis Court weilte. Gleichzeitig bedauerte ich furchtbar, dass ich nicht mehr bleiben konnte, dass ich heimkehren musste, um meinen Geschäften nachzugehen. Nun aber sitze ich gerade wieder im Flieger und bin sehr dankbar, weil ich Guru nicht in New York zurücklassen musste – innerlich habe ich ihn mitgenommen. Zusammen fliegen wir jetzt nach Hause, um nach unseren Geschäften zu sehen.

 

 

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