Medikamente für Moskau

Diese Geschichte stammt aus den 90er Jahren, als unsere Kinder noch klein waren. Wir nahmen an den Feierlichkeiten in New York im April teil. Damals veranstaltete die Sri-Chinmoy-Bewegung eine Sammlung für ein Kinderkrankenhaus in Moskau. Die gesamte Spende wurde per LKW von Wien nach Russland befördert. Da auch die amerikanischen Schüler viele Medikamente gesammelt hatten, fragten die Wiener Schüler Guru, wie diese nach Moskau gelangen sollten. Die einzelnen Pakete waren ca. 50×60 cm groß, und nachdem die Einfuhrbestimmungen nach Österreich äußerst streng waren (fast als würde man keine Medikamente, sondern Rauschgift transportieren), bestand die Gefahr, sie nicht ohne Probleme über die Grenze zu bringen. Nachdem Guru davon erfuhr, bat er uns, ausnahmslos alle Pakete zum Tennisplatz zu bringen. Als sie dann dort waren, fing Guru an, um sie herum zu gehen. Offensichtlich meditierte er auf sie. Nach unzähligen Umrundungen wandte er sich an uns und sagte, wir könnten sie beruhigt mitnehmen, es würde nichts geschehen. Im Falle einer Kontrolle sollten wir still das Mantra „Supreme“ wiederholen. Ich nahm also auch drei Pakete mit nach Wien. Nach der Landung sagte ich zu Marami, sie solle die Koffer und die Kinder nehmen, und mir die Medikamente überlassen. Ich stapelte sie auf einen Wagen und lief in vollstem Vertrauen Richtung Ausgang. Es passiert oft, dass die Zollbeamten mit anderen Reisenden beschäftigt sind, und man beim Hinausgehen nicht einmal beachtet wird. Darauf hoffte ich auch diesmal.Als jedoch die automatische Tür vor mir aufging, sah ich mich drei Beamten gegenüber, die offensichtlich nichts zu tun hatten und mit den Händen hinter ihren Rücken herumstehend nur auf mich zu warten schienen. Mir stockte der Atem, und ich brachte innerlich nicht einmal mehr das Wort „Supreme“ ordentlich zusammen. Zwei der drei Beamten machten sogleich drei Schritte in meine Richtung. Wir stießen fast zusammen. Im nächsten Augenblick – wie auf Kommando – fingen sie an, die gleichen drei Schritte rückwärts zu gehen, und gliederten sich wieder in ihre ursprüngliche Reihe ein. Ich ging vorbei.Vor dem Flughafengebäude wartete bereits Ashru mit einem kleinen Lkw auf uns. Er hatte 40 Pakete geladen, von denen kein einziges kontrolliert worden war.

 

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